Ehrenmitglieder
1996: Elmer Kelton
Elmer
Kelton mit seiner Frau Ann
Elmer
Kelton wurde 2006 achtzig
Jahre alt. Über einen Zeitraum von mehr als einem halben
Jahrhundert hat Elmer Kelton einige der besten Western überhaupt
verfaßt. Seit dem Erscheinen seines ersten Romans Hot Iron
im Jahre 1955 hat Elmer mit unvermindertem Elan und gleichbleibender
Kunstfertigkeit eine kontinuierliche Reihe von Romanen und Stories
veröffentlicht. Diesen ist der Schauplatz, das “Elmer Kelton
Country” in West Texas, die Heimat des Autors, gemein. Das
durchgängige Thema seines Werks ist die Geschichte dieser
Region: von der angelsächsischen Kolonisierung bis zu den
Geburtswehen der texanischen Republik, vom Bürgerkrieg und den
letzten kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Comanchen bis zur
Ankunft des Automobils und den Anfängen der Ölindustrie,
von der berüchtigten Dürre der 1950er Jahre bis zur
Jugendkultur der 1970er und 1980er Jahre, in denen die Technologie
ihren Siegeszug auch in West Texas antrat.
2005:
Fred Erisman
Fred Erisman während
eines Vortrags auf unserer Tagung 2000 in Schloss Friedewald
Als Lehrer hat Fred Erisman
mehreren
Generationen von Schülern eine tiefe Zuneigung zum
amerikanischen Westen und zur amerikanischen Literatur vermittelt,
indem er seinen großen Wissensschatz und den Glauben an
professionelles Arbeiten an sie weitergab. Freds Arbeiten zum Western
umfassen biographisch-bibliographische Essays, Monographien sowie
Untersuchungen zu diversen westernbezogenen Themen. Seine
Beschäftigung mit Jack Schaefer führte dazu, daß sich
Fred Aspekten wie wildlife
und dem Erbe der Natur- und
Landschaftserhaltung (Thoreau, Mary Austin, John Wesley Powell, John
Muir, Edward Abbey, Tony Hillerman) widmete. Seine Arbeit erstreckte
sich auch auf die Darstellung des Westens in der bildenden Kunst, wie
seine Monographie über Frederic Remington bezeugt.
Seine Tätigkeit als
Herausgeber brachte u.a. wissenschaftliche Bücher wie die
bahnbrechende Anthologie Fifty
Western Writers: A
Bio-Bibliographical Sourcebook, hervor, die er 1982 mit
Richard
W. Etulain herausgab. Ferner war er als Rezensent für
Zeitschriften wie Roundup,
American Quarterly,
Western
Humanities Review und Western
American Literature tätig.
Selbst im Ruhestand wurde Freds unstillbarer Wissensdurst mit der
Ernennung zum Charles A. Lindbergh Chair of
Aerospace History
(2002 bis 2003) und zum Research
Associate (2003 bis 2006)
bei der Smithsonian
Institution belohnt.
2008:
Stephen L. Tanner
"Hier bin ich Mensch,
hier darf ich's sein."
Stephen
L. Tanner ist Ralph A. Britsch Humanities Professor of Literature
Emeritus an der Brigham Young University. Er hat vier Bücher
und
mehr als 200 wissenschaftliche Artikel geschrieben. Sein Hauptinteresse
liegt auf der amerikanischen Literatur mit einem besonderen Schwerpunkt
auf den Westen. Er ist Mitherausgeber von Modern Age und Humanitas, der Zeitschrift
des National
Humanities Institute.
Unter anderem unterrichtete er als Gastdozent in Brasilien und
Portugal. 1999 erhielt er den Lionel
Trilling Award.
2004 wurde ihm der Karl G.
Maeser Distinguished Faculty Lecture zugesprochen, die höchste
Ehrung, die seine Universität an ihre Mitarbeiter vergibt.
Elmer Kelton Awards
1999:
Thomas Jeier und Matt Braun
Matt Braun (Jahrgang
1932) hat über einen Zeitraum von drei
Jahrzehnten mehr als vierzig Westernromane geschrieben, die die
Geschichte des amerikanischen Westens exemplarisch spiegeln. In
seinem gesamten schriftstellerischen Schaffen ist Matt Braun seinem
Credo treu geblieben: “Ich versuche, die Story des Westens zu
erzählen, indem ich wahre Charaktere und tatsächliche
Begebenheiten in jedem meiner Romane vorstelle.” Seit
Anfang seines
schriftstellerischen Schaffens hat Matt Braun die Rechte von Frauen
und ethnischen Minderheiten engagiert vertreten. Matt Braun ist ein
gewissenhafter, sein Handwerk beherrschender Autor, der unter anderem
das bisher einzig existierende Werk zur Theorie und Technik des
Verfassens von Westernromanen (How
To Write Western Novels,
1988) geschrieben hat.
Thomas
Jeier (Jahrgang 1947), langjähriges Mitglied der Western
Writers of America,
ist ohne Frage einer der wichtigsten Vertreter der deutschsprachigen
Western-Literatur und braucht den Vergleich mit seinen amerikanischen
Kollegen nicht zu scheuen. Seine
Romane zeichnen sich durch geschickte Konstruktion der Handlung,
psychologisch vertiefte Charakterzeichnung und Klarheit der Sprache
aus. Er hat sich um den Western nicht nur mit seinen Romanen, sondern
auch durch plastische Reiseberichte und präzise Darstellungen in
den Bereichen Geschichte, Film und Musik verdient gemacht. Das
Schicksal der Indianer war Thomas Jeier schon immer ein Anliegen. In
zahlreichen historischen Romanen brachte er dem Leser die indianische
Kultur und Religion nahe. Im Unterschied zu den gängigen
historischen Indianerromanen befassen sich seine Romane schon recht
früh mit dem Schicksal indianischer Frauen.
2003:
Werner J. Egli
Werner J. Egli, am 5. April 1943 in der Schweiz geboren, hat über
zwanzig Jahre in den USA gelebt, vor allem in Tucson, Arizona, und
kennt die Amerikaner wie kaum ein anderer Autor. Auch als halb
seßhafter Autor und Pferderancher bewahrte er sich die
wachsamen Augen des geübten Beobachters, nahe dran am
Geschehen im Grenzgebiet des amerikanischen Südwestens. Als
Harley-Fan, Mountain-Biker und Wanderer verlor er niemals den
Kontakt zur jungen Generation.
2004: Birgit Hans
Birgit
Hans war 1990 Gründungsmitglied unserer Gesellschaft. Sie
begann 1976 ihr Studium in Heidelberg, wechselte dann nach Münster. In
den letzten Jahren hat sich Birgit, die mittlerweile
die
US-Staatsbürgerschaft angenommen hat und an der University of North
Dakota unterrichtet, sich in
besonderer Weise um das deutsche Indianerbild gekümmert. Ihr
Forschungsfreisemester verbrachte sie damit, für
ein bald erscheinendes Buch diverse deutsche Indianerclubs
aufzusuchen und zu erforschen. Es ist uns eine Ehre, Birgit Hans für
ihre wissenschaftlichen Forschungen zum Western den ersten Elmer
Kelton
Award
für den Bereich Literaturkritik verleihen zu dürfen.
2008:
Loren D. Estleman
Loren D. Estleman bekam den Elmer Kelton
Award for Creative Writing "in Anerkennung seiner
Verdienste um den Western" (“In appreciation of his significant
contribution to Western literature"). Der Schriftsteller reagierte
sichtlich gerührt auf die Preisverleihung: “Ich empfinde es
als eine große Ehre, den Preis aus einem Land zu erhalten, das
sich so um die Literatur verdient gemacht
hat. . . .
Die Statue wird einen Ehrenplatz . . . gleich neben
meiner
mechanischen Schreibmaschine bekommen.” Auf dieser Schreibmaschine,
einer
Remington aus dem Jahre 1950, verfasst er seit nunmehr über 30
Jahren seine außergewöhnlichen, stilistisch ausgefeilten
Kriminalromane und Western. Die besonders für seine Western
gewählte einzigartig postmoderne Perspektive lässt ihn
Amerikas ureigenen Mythos dekonstruieren, um ihn gleichzeitig neu zu
erschaffen.