17. Wissenschaftliche Jahrestagung in Traben-Trarbach, 2006

Fotos siehe hier. (Link öffnet in neuem Fenster)

Thema der Tagung waren die Apachen in Literatur, Kunst und Film.

Tagungsprogramm

Freitag, 16. Juni:
Anreise bis 17 Uhr
* 19 Uhr
Begrüßung und Abendessen
anschließend geselliges Beisammensein

Samstag, 17. Juni:
* 8-9 Uhr
Frühstück
* 9.15-9.45 Uhr
Max Oestersötebier: Miles Hood Swarthout, The Seargant's Lady (2004), und Philip José Farmer, Hombrecito's War (2005)
* 9.45-10.15 Uhr
Karl Jürgen Roth: Apachen visuell - Gemälde und Comics
* 10.15-10.45 Uhr
Hans Grunert: Karl Mays Apachenbild und seine Quellen
* 10.45-11 Uhr
Kaffeepause
* 11-11.30 Uhr
Stephen Tanner: Elmore Leonard, The Bounty Hunters (1953), und Louis L'Amour's Hondo (1953)
* 11.30-12 Uhr
Thomas Jeier: Will Henry, Chiricahua (1972)
* 12-14 Uhr
Mittagspause
* 14-14.30 Uhr
Wilfried Proges: Der politisch korrekte Geronimo (!musste leider entfallen!)
14.30-15 Uhr
Birgit Hans: Richard Martin Stern, Murder in the Wall (1971), und Sinclair Browning, The Last Song Dogs (1999)
* 15-15.30 Uhr
Peter Bischoff: Die Apachen in Roman und Film
* 15.30-16.15 Uhr
Kaffee und Kuchen, kredenzt von Karin Koepp und Christa Jeier
* 16.15-17.45 Uhr
Symposium (Moderatoren: Franziska Dokter und Peter Nocon)
* 18-19.30 Uhr
Abendessen
* 19.30 Uhr
Filmvorführung: Ulzana's Raid (Keine Gnade für Ulzana) (!musste leider entfallen!)

Sonntag, 18. Juni:
* 8-9 Uhr
Frühstück
* 9-10 Uhr
Mitgliederversammlung und Wahl des Vorstands
* im Anschluss
Zugfahrt nach Trier: Auf den Spuren der Römer im Germanischen Westen

Bericht

Die Apachen: Edle Wilde oder brutale Barbaren? Das Indianerbild schwankt im Bild der Öffentlichkeit zwischen extremen Ansichten hin und her. Die 17. Wissenschaftliche Jahrestagung der „Deutschen Gesellschaft zum Studium des Western“ vom 16-18. Juni zeichnete dagegen ein nuancierteres Bild.
Gruppenfoto Im „Hotel Gonzlay“ in Traben-Trarbach an der Mosel diskutierten 20 Mitglieder aus Deutschland und den USA über die Apachen und das Apachenbild in Literatur und Geschichte. Dabei wurden neben Romanen auch Comics, Titelillustrationen und Filme herangezogen.
Neueste Forschungsergebnisse wurden von Professor Stephen Tanner von der Brigham Young University in Provo, Utah, vorgestellt. Er ging in seinem Vortrag auf die Rolle von Männlichkeit („manliness“), nicht nur für die Indianer, sondern auch für die heutige Gesellschaft im Allgemeinen ein. Übersetzt wurde sein Vortrag im Anschluss von Dr. Franziska Dokter. Die Expertin für Indianerforschung Dr. Birgit Hans von der University of North Dakota präsentierte zwei Kriminalromane mit Indianer-Thematik. Hans Grunert, Gesch&äuml;ftsführer der befreundeten Karl-May-Gesellschaft, bewies, dass Mays Apachenbild zwar verzerrt war, betonte aber, dass es der Realität oft näher kam als viele zeitgenössische Quellen. Auch die anderen Referenten, Dr. Karl Jürgen Roth, Dr. Peter Bischoff Max Oestersötebier und der deutsche Western-Autor Thomas Jeier, konnten aufschlussreiche Informationen über die Apachen beitragen.
Im Zuge der angeschlossenen Mitgliederversammlung am nächsten Morgen wurde Dr. Peter Bischoff zum Vorsitzenden der Gesellschaft gewählt. Er löst damit Dr. Peter Nocon ab, der nicht mehr angetreten war. Beide sind im Western-Forschungszentrum im Englischen Seminar der Wilhelms-Universität Münster tätig. Stellvertreter wurde Dr. Karl Jürgen Roth aus Siegen, der damit Dr. Christian Krug ablöst. Durch Peter Bischoffs Wahl zum Vorsitzenden wurde die Position des Schatzmeisters vakant. Diese übernahm Wilfried Proges, der zuvor stellvertretender Schatzmeister war. Erstmals gibt es in der Gesellschaft das Amt des Bibliothekars: Dr. David Simpson, ebenfalls Dozent am Englischen Seminar, übernahm diese Aufgabe. Sein Stellvertreter ist Max Oestersötebier. Ebenfalls neu ist das Vorstandsamt des Schriftführers, das nun Michael Scholz innehat. Nach seiner Wahl dankte der neue Vorsitzende den Anwesenden und hob hervor, wie froh er sein, dass so viele Mitglieder interessiert am Thema seien und dass sie der Gesellschaft so tatkräftig und treu zur Seite stünden.
Nach der Versammlung fuhren zahlreiche Mitglieder gemeinsam nach Trier, wo sie bei schönstem Wetter unter anderem den Dom und die Kaisertherme besichtigten.