Vom
11. bis zum 14. Juni 2009 trafen sich im fränkischen
Münsterschwarzach zahlreiche Mitglieder der GASW (Deutsche
Gesellschaft zum Studium des Western/The German Association for the
Study of the Western)
zu ihrer diesjährigen Jahrestagung. Aus ganz Deutschland und den
Vereinigten Staaten waren sie angereist, um in Vorträgen und
Präsentationen das Tagungsthema Religion
im Western: Motive, Figuren, Themen / Religion in the Western:
Motifs, Characters, Themes
zu vertiefen und zu diskutieren.
"Shall we Gather at the
River" hatte Kenneth E. Hall, Professor an der East Tennessee
State University, seine einführende Keynote Lecture
überschrieben, in der er das Thema in Literatur und Film
vorstellte. Mit dem Aspekt "Spirituality in the Western"
beschäftigte sich Stephen L. Tanner (Ralph A. Britsch Humanities
Professor emeritus of English, Brigham Young University, Provo, Utah)
anhand ausgewählter Romane von Owen Wister und Zane Grey.
Peter
Bischoff, Vorsitzender der GASW, stellte unter dem Titel "Auf in
den goldenen Westen" das selten behandelte Thema Juden und
jüdische Religion im Western (Literatur und Film) vor. Wolfgang
Luley (Mitarbeiter des Katholischen Filmwerks Frankfurt) präsentierte
Aspekte katholischer Theologie im Italowestern.
Die
deutschen Autoren Friedrich Gerstäcker, Balduin Möllhausen
und Karl May standen im Zentrum der Betrachtungen von Karl Jürgen
Roth (Siegen) über "Priester, Schurken und kaum Helden".
Auch im Cowboysong spielen religiöse Elemente eine nicht
ungewichtige Rolle. So widmete sich Max Oestersötebier (Münster)
ausgewählten Cowboysongs und trug zudem selbst einige von ihnen
vor. Thomas Jeier konzentrierte sich in einer Lesung aus seinem Roman
Das Lied
der Cheyenne
auf die Darstellung des Sonnentanzes der Prärieindianer.
Abschließend wurde unter der Leitung von Peter Noçon
(Münster) das gesamte Spektrum des Tagungsthemas zusammengefasst
und anhand der eingehenden Besprechung ausgewählter Beispiele
aus der amerikanischen und deutschen Literatur (Karl May, Emerson
Hough, Jack Schaefer, Thomas Eidson) vertieft.
Ergänzt
wurde das wissenschaftliche Programm durch Exkursionen in
Mainfrankens reiche Kulturlandschaft. Stationen waren der Würzburger
Dom und die Residenz mit den weltbekannten Fresken Tiepolos, die
Dettelbacher Wallfahrtskirche, eine Schiffahrt auf dem Main sowie
eine historische Führung durch das Weinstädtchen Volkach.
Karl Jürgen Roth